ich beschäftige mich seit vielen jahren intensiv mit malerei. meine bewunderung gilt im speziellen expressionistischer malerei, sowohl deutscher, amerikanischer, französischer, als auch spanischer expressionisten. angefangen bei mark rothko und ashile gorki, willem de kooning, sam francis, sowie franz kline, zu denen ich mich sehr hingezogen fühle, bis hin zu noch lebenden künstlern, wie antonie tapies oder österreichischen malern, wie max weiler oder den „neuen“ wilden wie z.b. gunther damisch. bei all diesen künstlern, wie auch für mich, ist der ausdruck von eminenter wichtigkeit. ich möchte vermitteln, kommunizieren. als informationsträger dient mir die farbe, die für mich den grundstein als energieträger darstellt. seit mehreren jahren steht die beschäftigung mit der farbe, sowohl in theoretischer als auch in material-technischer hinsicht, im mittelpunkt meiner arbeit. dies war auch ein grund mich mit der restauration und konservierung von bildern zu beschäftigen, um die techniken und botschaften alter meister zu studieren und eventuell verstehen lernen zu können.
denn nichts spricht eine deutlichere „sprache“ als die genaue analyse der durch jahrhunderte gereiften ausdrucksweise alter großer meister. mein zentraler punkt ist die konsistenz und die damit verbundene ausdrucksweise der farbe. ich versuche wegzugehen von der geistigen, intellektuellen bedeutung und der daraus folgenden denkweise von formen und symbolen.
meine bilder sollen ganz „bewusst“, sofern der spontane ausdruck bewusst sein kann, über das gefühl des betrachters ihre informationen übermitteln. nicht meine persönliche aussage oder persönliche geschehnisse stehen im mittelpunkt der information, sondern meine verarbeitung jener problematiken, die das leben stellt, von dem ich mich als ein kleiner teil des ganzen zu begreifen versuche. mein bild soll philosophisch die ausgangsbasis zur diskussion über sinn und aufgabe bilden, um eine andere welt eventuell zu öffnen oder dem betrachter die möglichkeit zu bieten, beim betrachten in eben diese eintreten zu können.
meine anfängliche beschäftigung mit der primamalerei, bei der mich themen der beziehung und der grenzen zwischen endlichkeit und unendlichkeit anregten, habe ich dann erweitert mit dem begriff des abstrakten, bis hin zum strich bzw. zum punkt als letztes bewusst gemaltes mittel. (hier spielten die abstrakten bilder max weilers ende der 70er jahre eine wichtige rolle für mich). damals entstanden hauptsächlich quadratische formate, um auch da eine möglichst wenig von außen her beeinflussende form zu verwenden, zwischen 70×70 bis 90×90 in öl. gleichzeitig beschäftigte ich mich mit der herstellung von farbe und grundierung, ein gebiet, das ich inzwischen wohl erweitert habe, welches jedoch unerschöpfliche herausforderungen bietet. damals malte ich auch leimfarbenbilder und wandbilder (1983-87). später unter dem einfluss der akademie begann ich sehr großformatig zu arbeiten, wobei ich immer mehr den heutigen stil von lasierenden schichten und ü̈bermalungen, bzw. der verwendung von beton, gips u.a. materialien ausarbeitete. die papierbilder malte und male ich mit selbst hergestellter harzeitemperafarbe oder öl auf speziellem silbernitratpapier. die bilder der letzten jahre bewegen sich um das thema der wahrheit und der wahrheitsfindung. das überlagern von aussagen und „weisheiten“, von „wahrheiten“ oder einfachen informationen, angefangen beim untergrund über die äußerst wichtige grundierung bis hin zu den harzölfarben-und firnisschichten (10-30), bildet für mich die struktur, um schlussendlich zu einer gesamtaussage zu gelangen. für mich ist auch ein entscheidender faktor zum ausstellen von bildern, dem betrachter zusätzliche informationen in verschiedenster Art zu geben, um ihm einen leichteren zugang zu dieser welt der farben und augenscheinlich undefinierten symbolwelt zu ermöglichen. Ich versuche deswegen meine ausstellungen mit anderen informationsträgern (kommunikatiosarten) zu kombinieren (z.b. erstellen eines ausstellungkataloges mit motivation und gedanken zu meiner malerei (oki, vinothek turm, endexamen), performance mit musik und schauspiel als interpretation (galerie oki) oder ein katalog mit gedichten, um abstrakt über dieselben zeiträume andere „beschreibungen“, als die des bildes zu geben (turmbund) oder die interpretation der bilder durch gedichte (georg winkler) und die freie musikinterpretation durch gesang (imelda melmer und alexander goidinger) in der andechsgalerie. somit ergibt sich eine möglichst breitgefächerte möglichkeit der kommunikation im gegensatz zu den früheren spontanen bildern, umfassen die heutigen bilder einen weit längeren zeitraum, oft darstellungen über erlebnisse und gedanken vom „anfang bis zum ende“. der begriff „tagebücher“ scheint mir ein gutes wort dafür zu sein.
die faszination des begriffes „grenze“ an sich – so auch die grenze des empfindens – wo beginnt sie? hat sie ein ende? – warum ein bezugssystem?
die vielfarbigkeit als ausdruck der vielfältigkeit – der begriff von weiß – die farbe – die eine farbe, die alle enthält, und sie nur unter einem bestimmten winkel zu bestimmten umständen sichtbar macht – ein großes spektrum – reduziert auf eine einzige farbe und diese faszination ist der grundstein für die monochrome malerei als bindeglied zwischen der komplexen vielfalt der farben und der reduktion auf eins MONOCHROME MALEREI – der ausdruck in einer farbe mit der unendlichen möglichkeit der einzelnen farbtöne, der einzelnen schattierungen. ein farbton, entstanden durch viele schichten, unter umständen sogar verschiedener farbtöne, unterschiedlicher techniken, verschiedener schattierungen und sichtweisen, und die immer wiederkehrende frage nach dem sein. die grenze der begrenztheit, der anfang – das ende, der begriff der ebene, die 2-dimensionalität, der raum an und für sich. doch wo beginnt er und wo endet er? mein versuch sind meine visionen, meine möglichkeit der erklärung, eine philosophie des seins, meine vision der lösung. die VISION 1 vornehmlich die ROTE PHASE , monochrom und die VISION II die ORANGE PHASE mit den mehrheitlich orangen bildern. (andechsgalerie 2003)
geb. in wien 1963 . aufgewachsen in der schweiz bis 1979 . umzug nach innsbruck, dort 1982 matura . vier jahre in wien . danach ein jahr innsbruck arbeit als designer (kunst auf autos) , cover für eg-buch (soffi- institut Innsbruck), weiters plakate, reklame, dokumentationen, covers,wandmale-reien, layouts,..) . danach gerrit rietveld academie 1987-1991 . studium der malerei und graphik in amsterdam . daneben 2 jahre studium der restauration . seit sept. 91 wieder in innsbruck tätig . 1993 wandmalerei in mutters 2 x 3 m auf acryl . 93 studienreise nach canada . illustrierung der texttürme layout und graphik . leitung verschiedener zeichenkurse (akt-system-basis)